Kita Riedberg
Neubau einer Kindertagesstätte mit sechs Gruppen in Passivhausbauweise
Im Stadtteil Frankfurt Riedberg entstand eine neue städtische Kita mit Raum für sechs Gruppen. Mit unserem Entwurf nehmen wir die Leitlinien der „Weißen Stadt“ am Riedberg auf.
Städtebau
Mit der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Frankfurt Riedberg entstand ein komplett neuer Stadtteil in der Metropole am Main.
Charakteristisch für die städtebauliche Gestalt sind die organischen und fließenden Formen aus der Natur, geschwungene Linien, Rundungen und Wölbungen. In der Imagebroschüre „Der Riedberg Westflügel – Die Entstehung eines einzigartigen städtebaulichen Konzepts“ werden die Qualitäten folgendermaßen definiert: „… eine individuelle, einprägende Architektursprache, die durchdachte Gestaltung und Zonierung der Vorgärten (…), sowie eine abgestimmte Farb- und Materialauswahl, die den Ensemblecharakter stärkt.“
Das Grundstück an der Ernst Balser / Eugen Blank Straße wird dreiseitig durch angrenzende Straßen begrenzt. Städtebaulich stellt der zweigeschossige, pavillionartige Baukörper einen Solitär im Kontext der umgebenden Wohnbebauung dar. Dabei ist das Fassadennetz aus weißen Rundrohren im ersten Obergeschoss charakteristisches Hauptmerkmal.
Die Erschließung des Gebäudes erfolgt von der Nordwestseite über einen kleinen Vorplatz. Nach Süden entwickelt sich der Freiraum mit einer differenzierten und vielfältigen Spiellandschaft, die durch den anschließenden öffentlichen Spielplatz begrenzt wird.
Architektur
Mit Bezug auf städtebauliche und architektonische Leitlinien wurde für die Kita Westflügel II eine freie, zweigeschossige Gebäudeform entwickelt. Der dreiseitig auskragende Balkon im ersten Obergeschoss und das auskragende Dach verstärken den pavillionartigen Charakter des Gebäudes. Mit der differenzierten Fassadengestaltung entsteht so ein ausdrucksstarkes Gebäude, das in seiner Maßstäblichkeit Bezug auf die künftigen Nutzung nimmt.
Die Erschließung erfolgt über einen zweigeschossigen, großzügig überdachten Eingangsbereich. Betritt man das Gebäude, erreicht man über einen Windfang das Foyer mit offener Treppenverbindung das erste Obergeschoss. In Erd- und Obergeschoss befinden sich jeweils drei in Richtung Garten und Spiellandschaft ausgerichtete Gruppenräume. Die Räume im Obergeschoss sind über zwei seitlich angeordnete, einläufige Treppen an den Freiraum angeschlossen. Andienende Räume wurden Richtung Norden und in dem zentralen, zweigeschossigen Kern angeordnet.
Der Kindergarten ist in Massivbauweise als Passivhaus konzipiert.
Die Dachfläche ist flach geneigt und extensiv begrünt.
Ökologie & Ökonomie
Die Beheizung erfolgt CO2-neutral über Fernwärme. In der Fensterkonstruktion sind schmale Flügel für eine zeitgesteuerte freie Nachtauskühlung vorgesehen. Das Haus ist außerdem mit einer Lüftungsanlage ausgestattet, durch die unter anderem die Luftqualität in den Aufenthaltsräumen sicher gestellt wird. Bei Bedarf kann auf der begrünten Dachfläche eine Photovoltaikanlage nachgerüstet werden.
Wissenswert
- Mit einer Gesamtfläche von rund 267 Hektar stellt das Quartier Riedberg die größte Stadterweiterung seit dem Bau der Nordweststadt in den 1960er Jahren dar. Das Areal Westflügel macht knapp 18% der Gesamtfläche aus. 26% der Fläche wurden als öffentliche Grünfläche angelegt. Es sind fünf, Spielplätze, vier Kindergärten und zwei Grundschulen entstanden.
- Das charakteristische Fassadennetz hat einen Umfang von 127 m und besteht aus 359 Stäben.