Siedlung Neumarkplan Britz
Sanierung und Umbau einer 50er-Jahre Siedlung
Im Jahr 1954 errichteten die Architekten Gebrüder Luckhardt am Neumarkplan eine Wohnanlage mit 15 dreigeschossigen Einzelhäusern. Dem Leitbild der »städtischen Nachbarschaft« entsprechend zeichnet sich die Anlage durch viele parkartige Freiflächen und Mietergärten aus.
In die Jahre gekommen
Die Gebäude waren zwischenzeitlich in die Jahre gekommen und entsprachen nicht mehr den aktuellen technischen und energetischen Standards. Um die Bedürfnisse junger Familien und Alleinstehender zu erfüllen und um eine nachhaltige Zukunft für die Anlage zu sichern, wurde daher eine umfassende Sanierung der Wohnanlage geplant.
Ein neues Gesicht für die Siedlung
Die Sanierung sollte in mehreren Stufen erfolgen. Im ersten Schritt wurden zwei Gebäude saniert, die der Siedlung ein neues Gesicht geben.
Neue Wohnqualität im Bestand
Neben den üblichen Sanierungsmaßnahmen (Dämmung der Fassaden, Erneuerung der Fenster, der Heizung und der Elektroinstallation) wurden weitere kleine, wirksame Eingriffe und mit den Bewohnern abgestimmte Verbesserungen realisiert:
- Besserer Wohnungsmix durch zusammengelegte und modernisierte Wohnungen für Alleinstehende und Ältere (zum Teil mit altengerechter Ausstattung)
- Neues Image durch wenige markante Veränderungen am Bestand: die Häuser erhalten auch optisch ein neues Dach; durch die neuen Erker an den Südgiebeln bekommen die Zeilenbauten eine Richtung und »einen Kopf«
- Die Grundrisse werden zeitgemäßen Ansprüchen entsprechend geändert.
- Vergrößerung der vorhandenen Balkone durch minimalinvasive Maßnahmen.
- Ergänzung und Aufwertung der Außenanlagen durch von den Wohnungen im EG zugängliche Gärten, neue Aufenthaltsbereiche, Spielplätze und verbesserte Stellplätze.
Nachbarn bleiben Nachbarn
Die Bauzeit für ein Gebäude mit vier Aufgängen betrug nur drei Monate. Die Mieter konnten in dieser Zeit innerhalb der Wohnanlage umgesetzt werden. So blieben sie Teil des Erneuerungsprozesses, ihre Kinder mussten die Schule nicht wechseln und die Nachbarschaften konnten erhalten bleiben. Diese Umsiedlungsstrategie stärkte den sozialen Zusammenhalt in der Wohnanlage deutlich.
Gemeinsames Know-how spart Kosten
Um Kosten zu sparen und das Projekt wirtschaftlich zu gestalten, arbeiteten die ausführende Firma und die Architekten eng zusammen – inspiriert vom holländischen Modell der Bouwteams. Durch den ständigen Austausch zwischen Know-how der Planung und Ausführung konnte ein optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis erzielt werden. Die Baukosten betrugen bei einer Bauzeit von nur drei Monaten 570 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche (WF).
Die Siedlung wurde nach Sanierung der ersten beiden Gebäude veräußert.